Montag, 2. Januar 2023
Weihnachten
Am Montag, 2. Jan 2023 im Topic 'Memorabilien'
Jozef´Chelmonski
(München; Hypo- Kunsthalle: Polnischer Symbolismus)
Ich sehn' mich so nach einem Land
der Ruhe und Geborgenheit
Ich glaub', ich hab's einmal gekannt,
als ich den Sternenhimmel weit
und klar vor meinen Augen sah,
unendlich großes Weltenall.
Und etwas dann mit mir geschah:
Ich ahnte, spürte auf einmal,
daß alles: Sterne, Berg und Tal,
ob ferne Länder, fremdes Volk,
sei es der Mond, sei's Sonnnenstrahl,
daß Regen, Schnee und jede Wolk,
daß all das in mir drin ich find,
verkleinert, einmalig und schön
Ich muß gar nicht zu jedem hin,
ich spür das Schwingen, spür die Tön'
ein's jeden Dinges, nah und fern,
wenn ich mich öffne und werd' still
in Ehrfurcht vor dem großen Herrn,
der all dies schuf und halten will.
Ich glaube, daß war der Moment,
den sicher jeder von euch kennt,
in dem der Mensch zur Lieb' bereit:
Ich glaub, da ist Weihnachten nicht weit!
Autor: Hermann Hesse
Permalink (2 Kommentare) Kommentieren
Mittwoch, 30. März 2022
Was nun?
Am Mittwoch, 30. Mär 2022 im Topic 'Memorabilien'
Als Krankenschwester versorge ich in der Klinik auch Coronapatienten.
Da die Klinik ein kleines Privatkrankenhaus ist, bekommen wir aus dem städtischen Haus Patienten, welche sich zuhause nicht mehr allein versorgen können.
Einige können, Covid-19 positiv, nicht in ihre Einrichtung zurück oder dürfen eine weiterführende Reha derzeit nicht antreten.
Meist sehr alte, pflegebedürftige Menschen. Überwiegend geboostert, was nichts zur Sache tut.
Vielleicht nehmen wir ja auch bald ukrainische Flüchtlinge zur Pflege auf.
Was würde ich machen, wenn es zu einem Krieg in meinem Land kommt?
Weiterarbeiten. Wem obliegt die Patientenversorgung sonst?
Arbeiten, weil es das Beste für die Gemeinschaft ist(Marc Aurel).
Im Alter fällt stoisches Gedankengut leichter.
Ich sollte endlich mal den Keller aufräumen. Oft stelle ich mir, mitten im Gerümpel, die Frage:
"Ist ein vollgestopfter Keller das Synonym für ein chaotisches Unterbewusstsein?"
Was, wenn ich in die Kellerräume flüchten muss, das Ich und das Über-Ich verschüttet im Es.
Wusste gar nicht, dass der Drogeriemarkt Tabletten zur Desinfektion von Wasser verkauft.
Silberionen schützen bis zu 6 Monaten vor Wiederverkeimung.
Wie deutlich ich den Hamster und Prepper in mir sehe.
Welches Paar, meiner drei Dutzend, Schuhe würde mich begleiten?
Feine und Stöckelschuhe sind total wertlos. Reiner Ausdruck von Konsumhörigkeit oder gibt es eine weitere, gesellschaftliche Erklärung?
Das Füßebinden war in China bis ins 20. Jahrhundert Tradition. So wurden jungen Mädchen die Zehen gebrochen, unter die Fußsohle geklappt und der Fuß fest eingebunden, auf dass die Ferse näher zum Hohlgewölbe rutscht. Das ergibt einen Minifuß, mit dem Laufen äußerst schmerzhaft ist.
Die Frauen können das Haus nicht verlassen, geschweige denn weglaufen.
"Herrschaft wiederum entspringt angeblich einem, dem Menschen eigentümlichen Trieb, andere zu unterjochen; denn andere unter den eigenen Willen zu zwingen, erzeugt ein "unvergleichliches Lustgefühl", sich durchzusetzen und "andere zu Instrumenten des eigenen Willens zu machen" gehöre zur Männlichkeit des Mannes." Max Weber
Befehlen und Gehorchen, ohne das gibt es keine Macht.
Wo Befehlen nicht mehr gehorcht wird, sind Gewaltmittel zwecklos.
Wer sich mit Macht und Gewalt beschäftigen möchte, dem sei Hannah Arendt empfohlen.
Wie sieht es mit meinem Seelenheil aus?
Mit der depressiven Made im Speck, die nicht aus ihrer Komfortzone kriechen möchte?
Das Zerwürfnis meiner selbst, der Streit zwischen "Made" und Über-Ich, gehören zu mir,
vielleicht sogar zur Menschheit.
Zur Selbstverantwortung ist es ein langer Weg.
Da die Klinik ein kleines Privatkrankenhaus ist, bekommen wir aus dem städtischen Haus Patienten, welche sich zuhause nicht mehr allein versorgen können.
Einige können, Covid-19 positiv, nicht in ihre Einrichtung zurück oder dürfen eine weiterführende Reha derzeit nicht antreten.
Meist sehr alte, pflegebedürftige Menschen. Überwiegend geboostert, was nichts zur Sache tut.
Vielleicht nehmen wir ja auch bald ukrainische Flüchtlinge zur Pflege auf.
Was würde ich machen, wenn es zu einem Krieg in meinem Land kommt?
Weiterarbeiten. Wem obliegt die Patientenversorgung sonst?
Arbeiten, weil es das Beste für die Gemeinschaft ist(Marc Aurel).
Im Alter fällt stoisches Gedankengut leichter.
Ich sollte endlich mal den Keller aufräumen. Oft stelle ich mir, mitten im Gerümpel, die Frage:
"Ist ein vollgestopfter Keller das Synonym für ein chaotisches Unterbewusstsein?"
Was, wenn ich in die Kellerräume flüchten muss, das Ich und das Über-Ich verschüttet im Es.
Wusste gar nicht, dass der Drogeriemarkt Tabletten zur Desinfektion von Wasser verkauft.
Silberionen schützen bis zu 6 Monaten vor Wiederverkeimung.
Wie deutlich ich den Hamster und Prepper in mir sehe.
Welches Paar, meiner drei Dutzend, Schuhe würde mich begleiten?
Feine und Stöckelschuhe sind total wertlos. Reiner Ausdruck von Konsumhörigkeit oder gibt es eine weitere, gesellschaftliche Erklärung?
Das Füßebinden war in China bis ins 20. Jahrhundert Tradition. So wurden jungen Mädchen die Zehen gebrochen, unter die Fußsohle geklappt und der Fuß fest eingebunden, auf dass die Ferse näher zum Hohlgewölbe rutscht. Das ergibt einen Minifuß, mit dem Laufen äußerst schmerzhaft ist.
Die Frauen können das Haus nicht verlassen, geschweige denn weglaufen.
"Herrschaft wiederum entspringt angeblich einem, dem Menschen eigentümlichen Trieb, andere zu unterjochen; denn andere unter den eigenen Willen zu zwingen, erzeugt ein "unvergleichliches Lustgefühl", sich durchzusetzen und "andere zu Instrumenten des eigenen Willens zu machen" gehöre zur Männlichkeit des Mannes." Max Weber
Befehlen und Gehorchen, ohne das gibt es keine Macht.
Wo Befehlen nicht mehr gehorcht wird, sind Gewaltmittel zwecklos.
Wer sich mit Macht und Gewalt beschäftigen möchte, dem sei Hannah Arendt empfohlen.
Wie sieht es mit meinem Seelenheil aus?
Mit der depressiven Made im Speck, die nicht aus ihrer Komfortzone kriechen möchte?
Das Zerwürfnis meiner selbst, der Streit zwischen "Made" und Über-Ich, gehören zu mir,
vielleicht sogar zur Menschheit.
Zur Selbstverantwortung ist es ein langer Weg.
Permalink (7 Kommentare) Kommentieren
Montag, 13. Dezember 2021
Es ist Zeit aufzuräumen
Am Montag, 13. Dez 2021 im Topic 'Memorabilien'
Nicht Fenster putzen, Boden wischen, Wäsche waschen und Staubmäuse aus ihren Ecken scheuchen.
Das natürlich auch, aber ich meine Papierkram ordnen.
Papierkram sortieren und entsorgen, steht gezwungener Mas(s)en an.
Das Finanzamt möchte eine Einkommenssteuererklärung von mir.
Bei meiner letzten Steuererklärung habe ich 3,85Euro rausbekommen. Seither mache ich so etwas nicht mehr.
Aber da auch ich letztes Jahr von der Kurzarbeit betroffen war, meldet sich das Finanzamt bei mir.
Oder ist es, weil mein Vater letztes Jahr verstorben ist?
Weiß das Finanzamt nicht, dass ich enterbt wurde und auf meinen Pflichtanteil verzichtet habe?
Was weiß ich.
Mit dem Papierkram ist das bei mir so eine Sache. Lose Blätter, die mir wichtig erscheinen, die aber nicht gleich bearbeitet werden müssen, landen erst einmal auf dem Küchentisch. Wandern weiter auf die Bank, bis sie bei schnellen Aufräumaktionen aus der Küche getragen werden. Verschwinden in Schubladen, im Sideboard, aber auch unter dem Bett.
Ja, und Gedankenfetzen, landen auf kleine Schnipselchen im Nachtkästchen, im Regal, sehr beliebt Bücherseiten. Ich habe gehört, es gibt Menschen, die verstecken Geld in Bücherseiten, bei mir sind es eher kleine Pupse.
Dieser Blog hier, ist auch ein sehr guter Ablageort:
" Manchmal muss losgelassen werden. Da bleibt den Menschen nichts anderes über.
Mir stellt sich die Frage, warum ich so viel Energie dafür verwende?
Loslassen, von Emotionen befreien.
Die daraus folgende Antwort: "Es vermeidet Schmerz.""
"Wenn wir nicht beweglich bleiben, aufeinander zugehen, gibt es Krieg."
Dazu Lyrik von Velvet Underground: "Pale blue eyes"
https://www.youtube.com/watch?v=KisHhIRihMY
Ui, wirklich was ganz Altes. Das kommt in mein Tagebuch:-)
Das Finanzamt muss noch ein bisschen warten.
Das natürlich auch, aber ich meine Papierkram ordnen.
Papierkram sortieren und entsorgen, steht gezwungener Mas(s)en an.
Das Finanzamt möchte eine Einkommenssteuererklärung von mir.
Bei meiner letzten Steuererklärung habe ich 3,85Euro rausbekommen. Seither mache ich so etwas nicht mehr.
Aber da auch ich letztes Jahr von der Kurzarbeit betroffen war, meldet sich das Finanzamt bei mir.
Oder ist es, weil mein Vater letztes Jahr verstorben ist?
Weiß das Finanzamt nicht, dass ich enterbt wurde und auf meinen Pflichtanteil verzichtet habe?
Was weiß ich.
Mit dem Papierkram ist das bei mir so eine Sache. Lose Blätter, die mir wichtig erscheinen, die aber nicht gleich bearbeitet werden müssen, landen erst einmal auf dem Küchentisch. Wandern weiter auf die Bank, bis sie bei schnellen Aufräumaktionen aus der Küche getragen werden. Verschwinden in Schubladen, im Sideboard, aber auch unter dem Bett.
Ja, und Gedankenfetzen, landen auf kleine Schnipselchen im Nachtkästchen, im Regal, sehr beliebt Bücherseiten. Ich habe gehört, es gibt Menschen, die verstecken Geld in Bücherseiten, bei mir sind es eher kleine Pupse.
Dieser Blog hier, ist auch ein sehr guter Ablageort:
" Manchmal muss losgelassen werden. Da bleibt den Menschen nichts anderes über.
Mir stellt sich die Frage, warum ich so viel Energie dafür verwende?
Loslassen, von Emotionen befreien.
Die daraus folgende Antwort: "Es vermeidet Schmerz.""
"Wenn wir nicht beweglich bleiben, aufeinander zugehen, gibt es Krieg."
Dazu Lyrik von Velvet Underground: "Pale blue eyes"
https://www.youtube.com/watch?v=KisHhIRihMY
Ui, wirklich was ganz Altes. Das kommt in mein Tagebuch:-)
Das Finanzamt muss noch ein bisschen warten.
Permalink (3 Kommentare) Kommentieren
Freitag, 14. Februar 2020
Liebe Sabine,
Am Freitag, 14. Feb 2020 im Topic 'Memorabilien'
zum Glück hattest Du Dich angekündigt, so konnten wir vorher, wenigstens den Garten aufräumen.
Kamst ja dann doch, relativ spontan, mitten in der Nacht hereingeschneit und fegtest sofort durch unseren Garten.
Wolltest wohl sehen, ob alles niet- und nagelfest ist. Na ja, wer seine Pirouetten drehen möchte, sollte sich genügend Platz schaffen.
Lange, rauschende Nächte, die wir zusammen verbrachten.
Aber, musstest Du gleich einen Staatsbesuch daraus machen?
Klar, die Kinder freuten sich wie die Schneekönige, deinetwegen schulfrei zu bekommen.
Ich konnte mir, wie Du weißt, nicht ganz frei nehmen.
Mir dann verärgert, dicke Knüppel zwischen die Beine zu werfen, hätte
es nicht gebraucht. Wie ein begossener Pudel stand ich da.
Derweilen wurde ich ja vorgewarnt, dass Deine Energie zum Bäume ausreißen sei.
Aber hab` Du bitte auch Verständnis für mich! Drei Tage durchfeiern, vertrage ich nicht mehr so gut.
Hatte entsetzliche Kopfschmerzen und das Gefühl, Du würdest mir, wie ein moderner „Picasso“, bunt durch das Gesicht fahren.
Nahmst Du mir den einen Krankheitstag übel?
Oder wieso machtest Du Dich, wie der Wind aus dem Staub?
Grüße an Eberhard und die Kinder
Deine lalol
Kamst ja dann doch, relativ spontan, mitten in der Nacht hereingeschneit und fegtest sofort durch unseren Garten.
Wolltest wohl sehen, ob alles niet- und nagelfest ist. Na ja, wer seine Pirouetten drehen möchte, sollte sich genügend Platz schaffen.
Lange, rauschende Nächte, die wir zusammen verbrachten.
Aber, musstest Du gleich einen Staatsbesuch daraus machen?
Klar, die Kinder freuten sich wie die Schneekönige, deinetwegen schulfrei zu bekommen.
Ich konnte mir, wie Du weißt, nicht ganz frei nehmen.
Mir dann verärgert, dicke Knüppel zwischen die Beine zu werfen, hätte
es nicht gebraucht. Wie ein begossener Pudel stand ich da.
Derweilen wurde ich ja vorgewarnt, dass Deine Energie zum Bäume ausreißen sei.
Aber hab` Du bitte auch Verständnis für mich! Drei Tage durchfeiern, vertrage ich nicht mehr so gut.
Hatte entsetzliche Kopfschmerzen und das Gefühl, Du würdest mir, wie ein moderner „Picasso“, bunt durch das Gesicht fahren.
Nahmst Du mir den einen Krankheitstag übel?
Oder wieso machtest Du Dich, wie der Wind aus dem Staub?
Grüße an Eberhard und die Kinder
Deine lalol
Permalink (2 Kommentare) Kommentieren
Dienstag, 4. Februar 2020
Auf den Hund gekommen
Am Dienstag, 4. Feb 2020 im Topic 'Memorabilien'
Eine kleine, nette, harmlose Geschichte.
Wo sind wir an dieses wollige, schwarze Pudelbaby gekommen?
Zwischen Hauptbahnhof und Stachus, in München.
Das Mathäserkino war noch nicht umgebaut. Im Innenhof stand ein Pavillon.
Um Näheres über diese Tierhandlung zu erfahren, begann ich mich, schnell und leicht, im Internet zu informieren.
Über Jahrhunderte befand sich dort, der zeitweise größte Bierausschank der Welt.
Vor dem zweiten Weltkrieg gab es noch kein Kino.
Ende des Ersten Weltkrieges konstituierte sich im Mathäserbräu, unter dem Vorsitz von Kurt Eisener 1918, ein Arbeiter- und Soldatenrat.
Um die Soldatenräte der Roten Truppen, die das Mathäser besetzt hielten, länger einsatzfähig zu halten, wurde das dortige Weißbier mit Zitronenlimonade gestreckt.
Die Geburt der sogenannte “ Russenmaß “, im Volksmund: “an Russ`n“.
Jetzt wird es, im geschichtlichen Verlauf, persönlicher.
Mein Vater, 1942 geboren, ging nachdem 1956, die Wehrpflicht eingeführt wurde, zur Marine, auf die Gorch Fock.
„What shall we do with the drunken sailor?“
Mach` einen Beamten am Münchner Hauptbahnhof aus ihm, (//)
da ist auch Schichtdienst kein Problem,
denn er kann sein Feierabendbier, jederzeit im Mathäserbräu leeren.
Jetzt weiß ich, wie mein Vater auf diese Zoohandlung kam. Interessant!
Nach der Trennung meiner Eltern, bekam ich von meinem Vater diesen süßen Babyhund.
Und taufen durfte ich sie auch, auf den Namen „Bärle“.
Wo sind wir an dieses wollige, schwarze Pudelbaby gekommen?
Zwischen Hauptbahnhof und Stachus, in München.
Das Mathäserkino war noch nicht umgebaut. Im Innenhof stand ein Pavillon.
Um Näheres über diese Tierhandlung zu erfahren, begann ich mich, schnell und leicht, im Internet zu informieren.
Über Jahrhunderte befand sich dort, der zeitweise größte Bierausschank der Welt.
Vor dem zweiten Weltkrieg gab es noch kein Kino.
Ende des Ersten Weltkrieges konstituierte sich im Mathäserbräu, unter dem Vorsitz von Kurt Eisener 1918, ein Arbeiter- und Soldatenrat.
Um die Soldatenräte der Roten Truppen, die das Mathäser besetzt hielten, länger einsatzfähig zu halten, wurde das dortige Weißbier mit Zitronenlimonade gestreckt.
Die Geburt der sogenannte “ Russenmaß “, im Volksmund: “an Russ`n“.
Jetzt wird es, im geschichtlichen Verlauf, persönlicher.
Mein Vater, 1942 geboren, ging nachdem 1956, die Wehrpflicht eingeführt wurde, zur Marine, auf die Gorch Fock.
„What shall we do with the drunken sailor?“
Mach` einen Beamten am Münchner Hauptbahnhof aus ihm, (//)
da ist auch Schichtdienst kein Problem,
denn er kann sein Feierabendbier, jederzeit im Mathäserbräu leeren.
Jetzt weiß ich, wie mein Vater auf diese Zoohandlung kam. Interessant!
Nach der Trennung meiner Eltern, bekam ich von meinem Vater diesen süßen Babyhund.
Und taufen durfte ich sie auch, auf den Namen „Bärle“.
Permalink (3 Kommentare) Kommentieren
Freitag, 11. Oktober 2019
Upside down
Am Freitag, 11. Okt 2019 im Topic 'Memorabilien'
Tochter: „Hast Du das Buch schon angefangen?“
Mutter:
„Habe es schon durchgelesen. Sehr witzig, also das Witzige an diesem Buch ist diese Spiegelung, in der ich, meine Mutter, mich und auch Dich wiederfinde. Extrem gelungen.
Sonst macht das Buch nachdenklich und traurig.
Zum Beispiel, warte, mir fällt das Wort gleich wieder ein.
Ahja, die Brücke ist, Strumpfhose und Graben: Thigh Gap!
Ich wusste nicht, dass es dafür ein Wort gibt, es ist tatsächlich so, ein thigh gap hätte ich gerne gehabt. Unsere Oberschenkel sind einfach kräftiger. Wie schön wäre es gewesen, sie hätten sich nicht berührt. Schmale Oberschenkel. Ich erinnere so gut, an dieses Schönheits-Ideal. Aber ich dachte, es käme von mir heraus, nur ich hätte es. Oder, ich wusste, bis zu diesem Buch nicht, das der Heroin- Look, oder Heroin-Chic, Mitte der 90ger Jahre, ein geltendes Schönheitsideal war. Aber ich weiß, wie ich meine Wangen einzog und die Hohlräume dunkel schattierte, um Pausbacken zu kaschieren. Und meine Äußerung, ich mag androgyn, gleicht einem Werbesogan. Ist ein Werbeslogan!
Klar, wir wollten alle cool und fertig sein.
Nun ja, wenn ich meine Mutter ansehe, jetzt eine rundliche, gesunde Frau, die gerne isst.
In meiner Kindheit, lag sie, in einer engen, knallblauen “Saitinhose“ auf dem Boden und ich half ihr, den Reißverschluss zu zumachen. Mit ihrer Röhrenjeans, legte sie sich in die Badewanne, damit diese besser saß.
Unsere Basis-Lebensmittel bestanden aus “Überkinger“, “Becel-Magerine“ und Knäckebrot. Du kennst diese kleinen Anekdoten aus meiner Kindheit.
Noch eine kleine Geschichte: Als meinem Bruder und ich, in Südamerika, am Strand lagen, wollte dieser, dass ich mich von ihm weg legte, damit die „Mädels“ nicht dachten, er sei mit „einer Fettel“ zusammen. Ja, ich verstand ihn.
Und bei euch, der nächsten Generation geht es weiter. Wie oft, sitzen wir am Familientisch, mit Zucchinispaghetti und vegetarischer Bolognese und überlegen, wie wir schlankheits-bewusster Leben und abnehmen könnten?
Da ist nicht mehr das Individuum wertvoll in seiner Einzigartigkeit, da geht es darum, uns alle einem absurden Schöhnheitswahn zu unterwerfen. Hält uns das Denken an Äußerlichkeiten dumm? Werden wir, manipuliert wie wir sind, von den wichtigen Fragen im Leben abgehalten, um das Wirtschaftswachstum nicht zu gefährden? Immerhin bringt eine Schönheitsoperation mehr Gewinn, als eine Geburt, die Versorgung eines\r Palliativpatienten\in, eines alten Menschen u.s.w.
Erschreckend, zu sehen, wie Werbebilder sich in unserem Denken zu Wertebildern manifestieren.
Spieglein, Spieglein, an der Wand, wer ist das schönste “Verreggerl“ im ganzen Land.
Machen wir aus hässlich schön und aus schön hässlich?“
Tochter:
„Wie die Ledermäuse bei Walter Moers: „Oben ist unten und hässlich ist schön!“
Mutter:
„Habe es schon durchgelesen. Sehr witzig, also das Witzige an diesem Buch ist diese Spiegelung, in der ich, meine Mutter, mich und auch Dich wiederfinde. Extrem gelungen.
Sonst macht das Buch nachdenklich und traurig.
Zum Beispiel, warte, mir fällt das Wort gleich wieder ein.
Ahja, die Brücke ist, Strumpfhose und Graben: Thigh Gap!
Ich wusste nicht, dass es dafür ein Wort gibt, es ist tatsächlich so, ein thigh gap hätte ich gerne gehabt. Unsere Oberschenkel sind einfach kräftiger. Wie schön wäre es gewesen, sie hätten sich nicht berührt. Schmale Oberschenkel. Ich erinnere so gut, an dieses Schönheits-Ideal. Aber ich dachte, es käme von mir heraus, nur ich hätte es. Oder, ich wusste, bis zu diesem Buch nicht, das der Heroin- Look, oder Heroin-Chic, Mitte der 90ger Jahre, ein geltendes Schönheitsideal war. Aber ich weiß, wie ich meine Wangen einzog und die Hohlräume dunkel schattierte, um Pausbacken zu kaschieren. Und meine Äußerung, ich mag androgyn, gleicht einem Werbesogan. Ist ein Werbeslogan!
Klar, wir wollten alle cool und fertig sein.
Nun ja, wenn ich meine Mutter ansehe, jetzt eine rundliche, gesunde Frau, die gerne isst.
In meiner Kindheit, lag sie, in einer engen, knallblauen “Saitinhose“ auf dem Boden und ich half ihr, den Reißverschluss zu zumachen. Mit ihrer Röhrenjeans, legte sie sich in die Badewanne, damit diese besser saß.
Unsere Basis-Lebensmittel bestanden aus “Überkinger“, “Becel-Magerine“ und Knäckebrot. Du kennst diese kleinen Anekdoten aus meiner Kindheit.
Noch eine kleine Geschichte: Als meinem Bruder und ich, in Südamerika, am Strand lagen, wollte dieser, dass ich mich von ihm weg legte, damit die „Mädels“ nicht dachten, er sei mit „einer Fettel“ zusammen. Ja, ich verstand ihn.
Und bei euch, der nächsten Generation geht es weiter. Wie oft, sitzen wir am Familientisch, mit Zucchinispaghetti und vegetarischer Bolognese und überlegen, wie wir schlankheits-bewusster Leben und abnehmen könnten?
Da ist nicht mehr das Individuum wertvoll in seiner Einzigartigkeit, da geht es darum, uns alle einem absurden Schöhnheitswahn zu unterwerfen. Hält uns das Denken an Äußerlichkeiten dumm? Werden wir, manipuliert wie wir sind, von den wichtigen Fragen im Leben abgehalten, um das Wirtschaftswachstum nicht zu gefährden? Immerhin bringt eine Schönheitsoperation mehr Gewinn, als eine Geburt, die Versorgung eines\r Palliativpatienten\in, eines alten Menschen u.s.w.
Erschreckend, zu sehen, wie Werbebilder sich in unserem Denken zu Wertebildern manifestieren.
Spieglein, Spieglein, an der Wand, wer ist das schönste “Verreggerl“ im ganzen Land.
Machen wir aus hässlich schön und aus schön hässlich?“
Tochter:
„Wie die Ledermäuse bei Walter Moers: „Oben ist unten und hässlich ist schön!“
Permalink (2 Kommentare) Kommentieren
Samstag, 5. Oktober 2019
SCHLAFMÜTZE
Am Samstag, 5. Okt 2019 im Topic 'Memorabilien'
Wie aus dem Nichts, komme ich mit meinen beiden Töchtern im Vestibül des Hotels an. Wahrscheinlich sind wir geflogen.
Ein Urlaub, in einem Resort, für uns etwas völlig Neues.
Hier haben die Farben ihre Leuchtkraft verloren. Über jedem Ding liegt ein grauer Schleier.
Auch Licht und Schatten, aneinandergeschmiegt, detailverliebt in ihrem fein abgestimmten Paartanz, unterwerfen sich diesem grauen Mischmasch.
Die Erinnerung tut sich schwer, in Punkto Präzision.
Menschen, ob mir nah oder fern, schwer zu greifen, als könnte ich durch sie hindurch langen. Vielleicht sogar hindurch gehen. Geisterwelt.
Nichts, an dem ich mich reiben oder stoßen kann. Hier ist alles möglich, oder auch nicht. Fliegend leicht, klebrig schwer.
Unwirklich, faszinierend.
Meine Augen, kann ich, einer telepathisch gelenkten Drohne gleich, aussenden. Visuell excarniert wird die Gegend überblickt. Ich fliege!
So sind wir hier, an einem Strand, nahe am Meer. Das Seeufer, in akkurat angelegte Salinen unterteilt. Oder ein Hafen für Wirtschaftstanker. Auf jeden Fall, eine riesige Anlage, wie mir meine “Drohnenaugen“ übermitteln.
Ich bitte, einen Mitarbeiter im Foyer, um Einarbeitung, im Umgang mit der einheimischen Bevölkerung.
Dieser ist jedoch beschäftigt, weitere Gäste zu empfangen.
Rasch füllt sich die, immer enger werdende, Empfangshalle.
Die beiden Töchter verflüchtigen sich. Sie erkunden die Umgebung.
Der Hotelangestellte spricht ein paar Willkommensgrüße, ich denke an Blumenketten.
Jetzt redet er mich persönlich an:
“ Aufgrund des Wunsches von lalol, brechen wir die Wände auf.“
Scham überkommt mich.
Hier, von der Eingangshalle aus, geben bis zum Boden reichende Fenster, den Blick auf eine Mauer frei. Eine Strandmauer, die aussieht, wie eine Stadtmauer. Das offene Tor, setzt ein, wildes, türkisblaues Meer frei. Pastellfarbene Häuser lugen um die Ecke, zur anderen Seite.
Kleine, plumpe Wesen, versuchen ein Schild in den Sand zu stecken.
„Bitte keine…“ weiter kann ich nicht lesen. Vermute aber, es soll heißen: „ Bitte keine Kirche aufstellen.“
Ich zoome mir die kleinen Wesen näher heran. Blasse, fast schon bläulich schimmernde Haut. Wulstige Knochen unter den Augenbrauen. Grobknochiger, quadratischer Körperbau.
Die Stimme des Mitarbeiters zieht, meinen in die Ferne schweifenden Blick, wieder in den Vorraum.
„Begegnen Sie Einheimischen niemals allein. Sie sind nicht gefährlich, jedoch für Überraschungen bekannt. Könnten Sie entführen und Unfug mit Ihnen anstellen."
Mit diesen, letzten Worten, werde ich mir selbst überlassen und trete hinaus, auf den Strand.
Die kleinere Tochter kommt, von rechts, auf mich zu. Die fremden Wesen, sind ihr unheimlich. Beruhigend rede ich auf das Kind ein:“ Die sind verkleidet, alles vom Hotel inszeniert.“
In diesem Moment erreicht uns, meine größere, von links kommende Tochter.
Aufgebracht, übermittelt sie uns eloquent, ihre Beobachtung, über die sozio-ökonomische Ungleichheit, in diesem Urlaubsparadies.
Träumend, stelle ich mir die Frage, wie wir unsere Urlaubstage am besten verbringen?
Werde wach.
Die wichtigsten Angelegenheiten des Menschen werden verschlafen!
Ein Urlaub, in einem Resort, für uns etwas völlig Neues.
Hier haben die Farben ihre Leuchtkraft verloren. Über jedem Ding liegt ein grauer Schleier.
Auch Licht und Schatten, aneinandergeschmiegt, detailverliebt in ihrem fein abgestimmten Paartanz, unterwerfen sich diesem grauen Mischmasch.
Die Erinnerung tut sich schwer, in Punkto Präzision.
Menschen, ob mir nah oder fern, schwer zu greifen, als könnte ich durch sie hindurch langen. Vielleicht sogar hindurch gehen. Geisterwelt.
Nichts, an dem ich mich reiben oder stoßen kann. Hier ist alles möglich, oder auch nicht. Fliegend leicht, klebrig schwer.
Unwirklich, faszinierend.
Meine Augen, kann ich, einer telepathisch gelenkten Drohne gleich, aussenden. Visuell excarniert wird die Gegend überblickt. Ich fliege!
So sind wir hier, an einem Strand, nahe am Meer. Das Seeufer, in akkurat angelegte Salinen unterteilt. Oder ein Hafen für Wirtschaftstanker. Auf jeden Fall, eine riesige Anlage, wie mir meine “Drohnenaugen“ übermitteln.
Ich bitte, einen Mitarbeiter im Foyer, um Einarbeitung, im Umgang mit der einheimischen Bevölkerung.
Dieser ist jedoch beschäftigt, weitere Gäste zu empfangen.
Rasch füllt sich die, immer enger werdende, Empfangshalle.
Die beiden Töchter verflüchtigen sich. Sie erkunden die Umgebung.
Der Hotelangestellte spricht ein paar Willkommensgrüße, ich denke an Blumenketten.
Jetzt redet er mich persönlich an:
“ Aufgrund des Wunsches von lalol, brechen wir die Wände auf.“
Scham überkommt mich.
Hier, von der Eingangshalle aus, geben bis zum Boden reichende Fenster, den Blick auf eine Mauer frei. Eine Strandmauer, die aussieht, wie eine Stadtmauer. Das offene Tor, setzt ein, wildes, türkisblaues Meer frei. Pastellfarbene Häuser lugen um die Ecke, zur anderen Seite.
Kleine, plumpe Wesen, versuchen ein Schild in den Sand zu stecken.
„Bitte keine…“ weiter kann ich nicht lesen. Vermute aber, es soll heißen: „ Bitte keine Kirche aufstellen.“
Ich zoome mir die kleinen Wesen näher heran. Blasse, fast schon bläulich schimmernde Haut. Wulstige Knochen unter den Augenbrauen. Grobknochiger, quadratischer Körperbau.
Die Stimme des Mitarbeiters zieht, meinen in die Ferne schweifenden Blick, wieder in den Vorraum.
„Begegnen Sie Einheimischen niemals allein. Sie sind nicht gefährlich, jedoch für Überraschungen bekannt. Könnten Sie entführen und Unfug mit Ihnen anstellen."
Mit diesen, letzten Worten, werde ich mir selbst überlassen und trete hinaus, auf den Strand.
Die kleinere Tochter kommt, von rechts, auf mich zu. Die fremden Wesen, sind ihr unheimlich. Beruhigend rede ich auf das Kind ein:“ Die sind verkleidet, alles vom Hotel inszeniert.“
In diesem Moment erreicht uns, meine größere, von links kommende Tochter.
Aufgebracht, übermittelt sie uns eloquent, ihre Beobachtung, über die sozio-ökonomische Ungleichheit, in diesem Urlaubsparadies.
Träumend, stelle ich mir die Frage, wie wir unsere Urlaubstage am besten verbringen?
Werde wach.
Die wichtigsten Angelegenheiten des Menschen werden verschlafen!
Permalink (1 Kommentar) Kommentieren
Montag, 29. Juli 2019
Reduzierte Soße – hausgemacht
Am Montag, 29. Jul 2019 im Topic 'Memorabilien'
Ich hasse Einkaufen in der Rushhour. Mit mäh..(= unser Kind in der Pubertät) und wäh..(= unser Kind in der Trotzphase) an der Seite ein wahrer Spießrutenlauf.
In deiner Kantine gibt’s heute nur Salatbar, also läuft das gute Frauchen nach ihrer Arbeit in den Supermarkt und besorgt einen Braten. Wird mein Zeitmanagement sprengen.
Apropos Arbeit: ein irrsinniges Kräftesaugen. Verantwortung tragen, ja klar, nur her damit –
da kann ich nicht nein sagen. Das Bild eines Lastesels steigt in mir auf.
Jetzt trag ich erst mal den Einkauf zum Auto, verschiffe die Kinder zu meinen Eltern, kümmere mich ums Abendessen.
Lass Handy, Handy sein. Sicher die Arbeit, wenn ich’s nicht ausmache, bedeutet das Dauerbereitschaft. Ohne mich geht’s halt nicht. Gute Kollegin – Schulterklopf – na, das alte System, hat mich fest im Griff.
Shit.. Zutaten für die Soße vergessen. So nehme ich, gezwungener Maßen, ein Päckchen aus dem schwedischen Einkaufhaus. Für knappe Zeiten gedacht.
Bin jetzt schon am Ende. Und heute Abend noch Tango. Muss sein, wir arbeiten an unserer Paardynamik.
Dein Schlüssel dreht sich im Schloss.
Du wirst den Mantel an deinen Haken hängen, die Schuhe wechseln, zum Kühlschrank gehen, ein Bier holen.
Ich kenn dich gut. Wir tauschen einen Blick, ohne Worte. Mein Einsatz: “ Hi mein Schatz, erst mal abschalten, eine rauchen, ich weiß.“ Gut eingespieltes Team.
Oh, oh.. du lässt deinen Blick durch die Küche schweifen. Er bleibt auf dem Braten im Schnellkochtopf hängen. Bitte, sag jetzt nichts...
Ich schlage einen Salto rückwärts. Spanne den weiten Bogen in die Vergangenheit. Unser erstes gemeinsames Abendessen. Selbstgemachte Nudeln. Du hast den Teig vorbereitet. Basilikum in der scharfen Tomatensoße. Ich mag Chili. Deine Soße, eine meditative Reise in die Welt der Sinne. Kulinarische Verführung auf höchstem Niveau. Mein Rotwein passt perfekt. Genuss pur. Ich erinnere mich, wie mir das Wort Backentaschenorgasmus aus dem Mund schlüpft und du mich neugierig, erstaunt ansiehst. Dieser Blick, meine Güte, ich war doch eh schon Hals über Kopf in dich verliebt.
Aber jetzt knallen Dimensionen aufeinander.
Ich sag noch:“ Marilyn Monroe wollte mal ein Hühnchen mit dem Föhn auftauen.“
„Und hat sie es geschafft?“ Ich hasse diesen süffisant, schneidenden Ton in deiner Stimme.
Natürlich musst du das Päckchen Bratensoße in die Hand nehmen, um es angewidert wegzulegen. „Ich hätt` wohl`n Hühnchen mitbringen soll`n. Mach das nächste Mal dein Handy an.“
Hantierst am Kochtopf rum. Murmelst,“ blöde Zeitmaschine.“
Hilfe(innerlicher Aufschrei)! Mein Aggregatzustand verändert sich. Die Augen lassen Funken sprühen. Rauch dringt aus meinen Ohren, die Mundhöhle bereitet sich vor, den in mir, rasend schnell wachsendem Drachen Platz zu machen, denn dieser reißt sich gerade von seiner Leine los und spuckt Feuer: “ Raus aus der Küche, das mit dem Kochtopf mach ich selbst!“
Den Rest der Geschichte kennen Sie.
Bleibt noch die Frage offen: Wie zart wurde das Fleisch? ;)
casalinga
In deiner Kantine gibt’s heute nur Salatbar, also läuft das gute Frauchen nach ihrer Arbeit in den Supermarkt und besorgt einen Braten. Wird mein Zeitmanagement sprengen.
Apropos Arbeit: ein irrsinniges Kräftesaugen. Verantwortung tragen, ja klar, nur her damit –
da kann ich nicht nein sagen. Das Bild eines Lastesels steigt in mir auf.
Jetzt trag ich erst mal den Einkauf zum Auto, verschiffe die Kinder zu meinen Eltern, kümmere mich ums Abendessen.
Lass Handy, Handy sein. Sicher die Arbeit, wenn ich’s nicht ausmache, bedeutet das Dauerbereitschaft. Ohne mich geht’s halt nicht. Gute Kollegin – Schulterklopf – na, das alte System, hat mich fest im Griff.
Shit.. Zutaten für die Soße vergessen. So nehme ich, gezwungener Maßen, ein Päckchen aus dem schwedischen Einkaufhaus. Für knappe Zeiten gedacht.
Bin jetzt schon am Ende. Und heute Abend noch Tango. Muss sein, wir arbeiten an unserer Paardynamik.
Dein Schlüssel dreht sich im Schloss.
Du wirst den Mantel an deinen Haken hängen, die Schuhe wechseln, zum Kühlschrank gehen, ein Bier holen.
Ich kenn dich gut. Wir tauschen einen Blick, ohne Worte. Mein Einsatz: “ Hi mein Schatz, erst mal abschalten, eine rauchen, ich weiß.“ Gut eingespieltes Team.
Oh, oh.. du lässt deinen Blick durch die Küche schweifen. Er bleibt auf dem Braten im Schnellkochtopf hängen. Bitte, sag jetzt nichts...
Ich schlage einen Salto rückwärts. Spanne den weiten Bogen in die Vergangenheit. Unser erstes gemeinsames Abendessen. Selbstgemachte Nudeln. Du hast den Teig vorbereitet. Basilikum in der scharfen Tomatensoße. Ich mag Chili. Deine Soße, eine meditative Reise in die Welt der Sinne. Kulinarische Verführung auf höchstem Niveau. Mein Rotwein passt perfekt. Genuss pur. Ich erinnere mich, wie mir das Wort Backentaschenorgasmus aus dem Mund schlüpft und du mich neugierig, erstaunt ansiehst. Dieser Blick, meine Güte, ich war doch eh schon Hals über Kopf in dich verliebt.
Aber jetzt knallen Dimensionen aufeinander.
Ich sag noch:“ Marilyn Monroe wollte mal ein Hühnchen mit dem Föhn auftauen.“
„Und hat sie es geschafft?“ Ich hasse diesen süffisant, schneidenden Ton in deiner Stimme.
Natürlich musst du das Päckchen Bratensoße in die Hand nehmen, um es angewidert wegzulegen. „Ich hätt` wohl`n Hühnchen mitbringen soll`n. Mach das nächste Mal dein Handy an.“
Hantierst am Kochtopf rum. Murmelst,“ blöde Zeitmaschine.“
Hilfe(innerlicher Aufschrei)! Mein Aggregatzustand verändert sich. Die Augen lassen Funken sprühen. Rauch dringt aus meinen Ohren, die Mundhöhle bereitet sich vor, den in mir, rasend schnell wachsendem Drachen Platz zu machen, denn dieser reißt sich gerade von seiner Leine los und spuckt Feuer: “ Raus aus der Küche, das mit dem Kochtopf mach ich selbst!“
Den Rest der Geschichte kennen Sie.
Bleibt noch die Frage offen: Wie zart wurde das Fleisch? ;)
casalinga
Permalink (3 Kommentare) Kommentieren
Los Froggos
Am Montag, 29. Jul 2019 im Topic 'Memorabilien'
Musiker mit Sombreros, tänzeln sich, in dieser Filmszene, vor der typisch amerikanisch, pittoresk erscheinenden Hintergrundkulisse ein.
Wüstenberge in orangegelbes Licht, der untergehenden Abendsonne, getaucht.
Könnte der Malerin Georgia O`Keeffe entliehen sein. Mit Rinderschädel im Bild herumliegend.
O`Keffee`s Ausstellungstermin entnimmt der/die kulturbewusste Münchner/in der hiesigen Regionalzeitung. Sowie er/sie überwiegend sein/ ihr Paperlapap auf dieses Medium stützt. Wieso das Gehirn unnütz mit globalen Hintergründen füttern, wo Informationen zuhauf über den Rand purzeln. Gähn! Verweilen sei Fabelwesen, Urgesteinen, Dinosauriern oder Korinthenkackern vorbehalten.
Los Froggos stehen sich, in der Warteschleife, die Füße in den Bauch. Ihre Stimmen flöten leise, trucking...trucking... trucking, um heiseres Gequake zu vermeiden.
Und es ist nicht die weiche Abendsonne , sondern die Morgenröte nötig, um den Tag in den Kasten zu bringen.
Der Truck, eine Diva auf dem Highway, hat lange genug auf sich warten lassen. Dicke gewichtige Dame.
Endlich ein kleiner, flimmernder Punkt auf der Geraden.
Katerchen, mitten auf der Straße platziert, begutachtet seine manikürten Krallen:
„Uhh, die Elegance meiner weichen rosa Pfotenballen wird dahin sein, sobald isch sie in den warmen Asphalt spreize. Aaa ... isch `ätte auf Knetmasse bestehen sollen. Lieber doppelter Boden als ein widerlich klebriger, nur mit Aceton löslicher. Merde!
Ohlala, seit isch mir als Kind warmen Teer in den Bauchnabel schmierte, ist er meine empfindliche Stelle. Nichts prickelt mehr ... nun gut, lassen wir den Truck anrollen.“
Ein Blick mit dem Fernglas lässt die billige Besetzung des Fahrers erkennen.
Geschlecht unbestimmt, aber eindeutig ein Googlemoogle.
Nicht zu verwechseln mit Googelmoogel, einem Ei mit einer Krawatte um den Hals. Begnadeter Dichter. Nichts macht seinen Kopf gewichtiger.
Googlemoogle das Spiegelbild. Ein mit heißer Luft aufgeblasener Ballon. Ausgestattet mit einem Cerebellum externa. Idealbesetzung, die über den Kater hinwegrollt. Der dünnhäutige Ballon wird in einer Welt, die aus Ecken und Kanten besteht, seinen Platz nicht verlassen. Ein Sesselpupser!
Katerchen reckt sich, streckt sich, stellt wie in einem Comic seine Haare zu Berge, arretiert die Vorderpfoten in den warmen Asphalt und senkt träge die Augenlider.
Der Truck, rollt, ohne ihm ein Haar zu krümmen, über ihn hinweg.
Stunts macht er lässig ... immer selbst.
Durch das Fernglas ist auf der Rückseite des Trucks zu lesen:
„Eiliger Schmerzmitteltransport“
Wüstenberge in orangegelbes Licht, der untergehenden Abendsonne, getaucht.
Könnte der Malerin Georgia O`Keeffe entliehen sein. Mit Rinderschädel im Bild herumliegend.
O`Keffee`s Ausstellungstermin entnimmt der/die kulturbewusste Münchner/in der hiesigen Regionalzeitung. Sowie er/sie überwiegend sein/ ihr Paperlapap auf dieses Medium stützt. Wieso das Gehirn unnütz mit globalen Hintergründen füttern, wo Informationen zuhauf über den Rand purzeln. Gähn! Verweilen sei Fabelwesen, Urgesteinen, Dinosauriern oder Korinthenkackern vorbehalten.
Los Froggos stehen sich, in der Warteschleife, die Füße in den Bauch. Ihre Stimmen flöten leise, trucking...trucking... trucking, um heiseres Gequake zu vermeiden.
Und es ist nicht die weiche Abendsonne , sondern die Morgenröte nötig, um den Tag in den Kasten zu bringen.
Der Truck, eine Diva auf dem Highway, hat lange genug auf sich warten lassen. Dicke gewichtige Dame.
Endlich ein kleiner, flimmernder Punkt auf der Geraden.
Katerchen, mitten auf der Straße platziert, begutachtet seine manikürten Krallen:
„Uhh, die Elegance meiner weichen rosa Pfotenballen wird dahin sein, sobald isch sie in den warmen Asphalt spreize. Aaa ... isch `ätte auf Knetmasse bestehen sollen. Lieber doppelter Boden als ein widerlich klebriger, nur mit Aceton löslicher. Merde!
Ohlala, seit isch mir als Kind warmen Teer in den Bauchnabel schmierte, ist er meine empfindliche Stelle. Nichts prickelt mehr ... nun gut, lassen wir den Truck anrollen.“
Ein Blick mit dem Fernglas lässt die billige Besetzung des Fahrers erkennen.
Geschlecht unbestimmt, aber eindeutig ein Googlemoogle.
Nicht zu verwechseln mit Googelmoogel, einem Ei mit einer Krawatte um den Hals. Begnadeter Dichter. Nichts macht seinen Kopf gewichtiger.
Googlemoogle das Spiegelbild. Ein mit heißer Luft aufgeblasener Ballon. Ausgestattet mit einem Cerebellum externa. Idealbesetzung, die über den Kater hinwegrollt. Der dünnhäutige Ballon wird in einer Welt, die aus Ecken und Kanten besteht, seinen Platz nicht verlassen. Ein Sesselpupser!
Katerchen reckt sich, streckt sich, stellt wie in einem Comic seine Haare zu Berge, arretiert die Vorderpfoten in den warmen Asphalt und senkt träge die Augenlider.
Der Truck, rollt, ohne ihm ein Haar zu krümmen, über ihn hinweg.
Stunts macht er lässig ... immer selbst.
Durch das Fernglas ist auf der Rückseite des Trucks zu lesen:
„Eiliger Schmerzmitteltransport“
Permalink (1 Kommentar) Kommentieren
Dienstag, 6. März 2018
Die Stunde
Am Dienstag, 6. Mär 2018 im Topic 'Memorabilien'
Aus dem länglichen Karree des Parks werfen die alten Kastanien ihre kühlenden Schatten auf die andere Straßenseite.
Sie hat noch Zeit, dreht ihr Gesicht der Sonne entgegen, nimmt gierig die mit Vitamin D3 gefüllten, gleisenden Strahlen, über die leicht zusammengekniffenen Augen auf.
Atmet behaglich ein, wendet sich dem Klingelschild zu, blickt auf die Namen der Tafel, ohne sie zu lesen. Drückt den, ihr bekannten, Knopf, wartet auf das Geräusch des Türsummers.
Stemmt das Gewicht gegen die Haustür und tritt in den dunklen Flur.
Nimmt zwei Treppen auf einmal, hastet die Stufen nach oben. Sie mag dieses, Treppe nach oben hasten. Die Dynamik des Körpers fühlt sich lebendig und energiegeladen an.
Vor der Wohnungstür muss sie noch einmal klingeln, um eingelassen zu werden.
Im Warteraum schlüpft sie aus den Schuhen, setzt sich, in die Ecke des Sofas, zieht die Knie an, dass Beine und Füße auf dem Polster Platz haben.
Ein sich ausbreitender Geruch lässt sie schnuppern. Kurz blinkt das Bild eines kleinen, jungen Hundes auf. Pfeifentabak, streng, würzig, dringt er durch die geschlossene Tür.
Verkürzt sich das Warten, indem sie die Buchtitel, im Regal gegenüber studiert.
Dann öffnet sich besagte Tür, ihr Therapeut begrüßt sie und Beide gehen in einen weiteren Raum.
Zwei große, schwarze Ledersessel stehen sich gegenüber. Sie setzt sich in den Stuhl an der Tür, mit Blick zum Fenster, kann die grünen Kronen der Kastanienbäume aus dem kleinen Park sehen.
Sinkt weiter in den Sessel, wird verschluckt.
„Lass uns etwas ausprobieren. Ich möchte Deine Wut spüren. Ich gehe in den Vierfüßlerstand, meine Fußsohlen gegen die Wand. Du, auch im Vierfüßlerstand, mir gegenüber, damit ich Deine Schultern mit meinen Händen halten kann und dann versuchst Du, mir mit all Deiner Kraft konter zu geben. Wäre das für Dich okay?“
Die Vorstellung bereitet ihr Unbehagen, aber sie möchte sich nicht verschließen. Sie nimmt sein Angebot an.
„Wo ist Deine Kraft, Ich kann Deine Wut nicht spüren.“
Es ist Ihr nicht möglich, ihre Aggression gegen ihn zu richten. Sagt es ihm.
„Lass uns Deine Wut nehmen, Was möchtest Du mit ihr machen?“
Sie nimmt ihre tote Wut, legt sie in eine Ecke und deckt sie mit einem grauen Tuch zu.
Die Stunde ist zu Ende.
Was geschieht mit ihr? Ihre Beine tragen sie kaum, unsicheren Schritts verlässt sie die Wohnung. Muss sich am Treppengeländer einhalten. Die Grenze zwischen der Umwelt und ihr weicht auf, als wäre sie ein bunter Schatten in dieser Welt. Bewegt sich, wie ferngesteuert, durch einen Autopiloten, mechanisch.
Findet den Autoschlüssel, schließt auf, setzt sich, fährt los.
Ist auf der Zielgerade nach Hause.
Der Fuß auf dem Gaspedal wird schwerer. Als würde sie gegen einen starken Sturm ankämpfen, einer Gewalt, die es schafft, ihr Gesicht zerfließen zu lassen. Das Gesicht löst sich auf. Es verflüssigt sich. Sie sieht Tropfen am Schädel vorbeiziehen. Sich dehnende, immer länger werdende Tropfen, aus grauer, flüssiger Haut.
Fährt rechts ran, bringt das Auto zum Stehen.
Ist fassungslos.
Sie hat ihr Gesicht verloren.
Sie hat noch Zeit, dreht ihr Gesicht der Sonne entgegen, nimmt gierig die mit Vitamin D3 gefüllten, gleisenden Strahlen, über die leicht zusammengekniffenen Augen auf.
Atmet behaglich ein, wendet sich dem Klingelschild zu, blickt auf die Namen der Tafel, ohne sie zu lesen. Drückt den, ihr bekannten, Knopf, wartet auf das Geräusch des Türsummers.
Stemmt das Gewicht gegen die Haustür und tritt in den dunklen Flur.
Nimmt zwei Treppen auf einmal, hastet die Stufen nach oben. Sie mag dieses, Treppe nach oben hasten. Die Dynamik des Körpers fühlt sich lebendig und energiegeladen an.
Vor der Wohnungstür muss sie noch einmal klingeln, um eingelassen zu werden.
Im Warteraum schlüpft sie aus den Schuhen, setzt sich, in die Ecke des Sofas, zieht die Knie an, dass Beine und Füße auf dem Polster Platz haben.
Ein sich ausbreitender Geruch lässt sie schnuppern. Kurz blinkt das Bild eines kleinen, jungen Hundes auf. Pfeifentabak, streng, würzig, dringt er durch die geschlossene Tür.
Verkürzt sich das Warten, indem sie die Buchtitel, im Regal gegenüber studiert.
Dann öffnet sich besagte Tür, ihr Therapeut begrüßt sie und Beide gehen in einen weiteren Raum.
Zwei große, schwarze Ledersessel stehen sich gegenüber. Sie setzt sich in den Stuhl an der Tür, mit Blick zum Fenster, kann die grünen Kronen der Kastanienbäume aus dem kleinen Park sehen.
Sinkt weiter in den Sessel, wird verschluckt.
„Lass uns etwas ausprobieren. Ich möchte Deine Wut spüren. Ich gehe in den Vierfüßlerstand, meine Fußsohlen gegen die Wand. Du, auch im Vierfüßlerstand, mir gegenüber, damit ich Deine Schultern mit meinen Händen halten kann und dann versuchst Du, mir mit all Deiner Kraft konter zu geben. Wäre das für Dich okay?“
Die Vorstellung bereitet ihr Unbehagen, aber sie möchte sich nicht verschließen. Sie nimmt sein Angebot an.
„Wo ist Deine Kraft, Ich kann Deine Wut nicht spüren.“
Es ist Ihr nicht möglich, ihre Aggression gegen ihn zu richten. Sagt es ihm.
„Lass uns Deine Wut nehmen, Was möchtest Du mit ihr machen?“
Sie nimmt ihre tote Wut, legt sie in eine Ecke und deckt sie mit einem grauen Tuch zu.
Die Stunde ist zu Ende.
Was geschieht mit ihr? Ihre Beine tragen sie kaum, unsicheren Schritts verlässt sie die Wohnung. Muss sich am Treppengeländer einhalten. Die Grenze zwischen der Umwelt und ihr weicht auf, als wäre sie ein bunter Schatten in dieser Welt. Bewegt sich, wie ferngesteuert, durch einen Autopiloten, mechanisch.
Findet den Autoschlüssel, schließt auf, setzt sich, fährt los.
Ist auf der Zielgerade nach Hause.
Der Fuß auf dem Gaspedal wird schwerer. Als würde sie gegen einen starken Sturm ankämpfen, einer Gewalt, die es schafft, ihr Gesicht zerfließen zu lassen. Das Gesicht löst sich auf. Es verflüssigt sich. Sie sieht Tropfen am Schädel vorbeiziehen. Sich dehnende, immer länger werdende Tropfen, aus grauer, flüssiger Haut.
Fährt rechts ran, bringt das Auto zum Stehen.
Ist fassungslos.
Sie hat ihr Gesicht verloren.
Permalink (3 Kommentare) Kommentieren
... ältere Einträge