Es ist Zeit aufzuräumen
Nicht Fenster putzen, Boden wischen, Wäsche waschen und Staubmäuse aus ihren Ecken scheuchen.
Das natürlich auch, aber ich meine Papierkram ordnen.
Papierkram sortieren und entsorgen, steht gezwungener Mas(s)en an.
Das Finanzamt möchte eine Einkommenssteuererklärung von mir.
Bei meiner letzten Steuererklärung habe ich 3,85Euro rausbekommen. Seither mache ich so etwas nicht mehr.
Aber da auch ich letztes Jahr von der Kurzarbeit betroffen war, meldet sich das Finanzamt bei mir.
Oder ist es, weil mein Vater letztes Jahr verstorben ist?
Weiß das Finanzamt nicht, dass ich enterbt wurde und auf meinen Pflichtanteil verzichtet habe?
Was weiß ich.
Mit dem Papierkram ist das bei mir so eine Sache. Lose Blätter, die mir wichtig erscheinen, die aber nicht gleich bearbeitet werden müssen, landen erst einmal auf dem Küchentisch. Wandern weiter auf die Bank, bis sie bei schnellen Aufräumaktionen aus der Küche getragen werden. Verschwinden in Schubladen, im Sideboard, aber auch unter dem Bett.
Ja, und Gedankenfetzen, landen auf kleine Schnipselchen im Nachtkästchen, im Regal, sehr beliebt Bücherseiten. Ich habe gehört, es gibt Menschen, die verstecken Geld in Bücherseiten, bei mir sind es eher kleine Pupse.

Dieser Blog hier, ist auch ein sehr guter Ablageort:

" Manchmal muss losgelassen werden. Da bleibt den Menschen nichts anderes über.
Mir stellt sich die Frage, warum ich so viel Energie dafür verwende?
Loslassen, von Emotionen befreien.
Die daraus folgende Antwort: "Es vermeidet Schmerz.""

"Wenn wir nicht beweglich bleiben, aufeinander zugehen, gibt es Krieg."

Dazu Lyrik von Velvet Underground: "Pale blue eyes"
https://www.youtube.com/watch?v=KisHhIRihMY
Ui, wirklich was ganz Altes. Das kommt in mein Tagebuch:-)

Das Finanzamt muss noch ein bisschen warten.

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einemaria, Montag, 13. Dezember 2021, 20:32
Ach, wie schön: die Einkommenssteuererklärung. Und wenn es dann noch um 3,85 Ocken geht, könnte man den Eindruck gewinnen, dass gerade die EStErklärung uns wieder in die präcoronare Zeit, in die Normalität zurückzaubert.
Klar könnte man auch sagen: mit prä- und postcorona hat man endlich was zum Festhalten, endlich einen Zeitpunkt, wo es vorher besser war.
Aber da kommt sie angeflogen die Elster, die manchmal auch was bringt. Sie sieht aus wie jedes Jahr seit vielen Jahren. Und sie lässt sich seit - gefühlt - seit Geburt am besten mit WISO Steuer füttern.
Zudem ist das Finanzamt ein Amt, das auskunftspflichtig ist. Die müssen helfen, wenn man sie anruft. Ja, ja, Papierkram in einer digitalen Zeit. Wo man doch annehmen möchte, dass die Ämter eh schon alles wissen. Für Menschen ohne Stiftung auf den Jungferninseln, Menschen, die kein Brutto kennen, sondern rein von Netto leben, wäre das der bessere Deal. Arbeitgeber meldet ans Finanzamt, warum nicht auch die Agentur für Arbeit. Dann kann sich das der Finanzcomputer selber ausrechnen. Bis ich das Formular mit der entsprechenden Ziffer für den Fahrkostenzuschuss meines Arbeitgebers finden konnte, diese Lebenszeit hätte mir keine 8-stündige Tiefenmeditation ersetzen können. Diese direkte Auseinandersetzung mit meinen Ängsten und Wüten(?) - grossartig. Ich freu mich schon auf die ESt-Erklärung 22, die mich wieder auf den Boden der Realität niedernagelt.

"If you dont like, change it. If you cant change it, leave it. If you cant leave it, love it."

Danke für die Vorfreude, die mir Ihr Beitrag mit auf den Weg gegeben hat. Jetzt kommt leider erstmal Weihnachten und die Einkommenserklärung gegenüber den Kindern :-(

lalol, Mittwoch, 15. Dezember 2021, 08:37
Huch!

WISO, Elster, dankeschön.
Fahrtkostenzuschuss. Geht auch FFP2-Kostenerstattung?
Das kann ich sicher im Finanzamt nachfragen ;-)

Aber Danke für den Plausch.

Wenn ich reif für die Insel bin, setze ich mich auf Ihrer Seite ab.
Die sieht so idyllisch aus(Emoji mit Herzchenaugen).
Ich wähnte Sie schon unter den Privatiers.

einemaria, Mittwoch, 15. Dezember 2021, 21:03
Der letzte Satz macht mich stutzig. Wähnen Sie mich nun nicht mehr unter den Privatiers?
Ich arbeite, weil ich will, nicht weil ich muss! Sonst schläft auch der Kontakt mit dem Finanzamt vollends ein, wenn man alles, was man hat, in Oasen liegen hat.