Montag, 17. Dezember 2018
Strasbourg
rufen Stimmen mir im Chor.
In der Spätschicht klingt die Nachricht
an mein Ohr.
Die Knie sind weich,
der Druck im Herzen
bildet einen Kloß
aus Schmerzen
und lässt die Tränen aus dem Herzen,
sich schwimmend
in den Augen sammeln.
Ein Anschlag auf dem Weihnachtsmarkt.
Zerfließendes Gedankenstammeln,
die Atmung flach,
das kann nicht sein,
mein Kind in Straßburg
ganz allein.
Ich möchte eine gute Nachricht wissen
und schicke Dir ein Telegramm.
Es geht Dir gut, Du bist daheim
mit tausend Küssen.
Du bist wohl auf in Petite France
und Deine Freunde sind es auch.
Nun bist Du eingeschlossen,
Blaulicht und Sirenen überall.
Es wurde viel geschossen.
Du sagst, Du hast den Terror satt,
auf den Du triffst in jeder Stadt.
Möchtest nur zuhause sei,
Du fühlst Dich so allein.
Ich wünsch` Dir Mut,
es geht Dir gut.
Du hattest Glück,
es wendet sich mein Blick:
Trauer kehrt zurück

11.Dezember 2018

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Freitag, 5. Januar 2018
Nacht für Nacht
heben anrollende Windböen meinen Geist aus dem Bett.
Lassen ihn durch Räume flattern
und der müde Körper schleppt sich hinterher.

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Donnerstag, 4. Januar 2018
Der Winter hat seine Würde verloren
Westwind zerrt an seinem Kleid
bis es in Fetzen hängt
Südwind leckt an seinem Bart
bis er zum Jüngling wird
Westwind rüttelt ihn, schüttelt ihn
- Nackt!-
Ich fordere ein weiß glitzernd Gewand
Ich fordere den eiskalten Kuss
starr und bizarr
Ich fordere seine Würde zurück

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Sonntag, 31. Dezember 2017
Letzter Tag im Jahr
Neigst dein strahlendes Gesicht
der Dunkelheit entgegen
Nachtwache ruft unerbittlich
letzter Tag im Jahr
ich verabschiede dich
wehmütig
oder doch mutig
mit leisem Gläsergeklirr
steigst du auf in Rauch und Schall.

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Samstag, 25. November 2017
Bäume strecken ihre nackten Arme,
spannen feine Netze,
lockend in die Höh`.
Damit sich Raben krächzend setzen,
wie Blätter duch die Lüfte segeln,
schwarz, dem Stimmungsbild entsprechend.
November 2017
Es ist November
Das sieht man doch
Schwarz auf weiß

Die Krähe schiebt sich in den Vordergrund
Während Skelette der Bäume ihren Stand halten.

Und durchbricht das Licht die Wand auch nicht
Schätze ich das Bild so klar und schlicht.

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Montag, 23. Oktober 2017
fliehende Gedanken
Wort für Wort
fest in ein Päckchen verschnürrt
auf die Reise geschickt

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Mittwoch, 13. September 2017
Aber das ist ein anderer Wind
Ängstlich klammern sich Blätter an ihre Bäume

flirren
flattern

flittern

zittern

wenn die trampelnden Pferde der Husaren
tosend ihre Nüstern blähen
treiben ziehende Wolken mehr zusammen
bis sie bersten
Gehirn gebeutelt
Kopf zerspringt
erbricht sich über weißes Papier

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Freitag, 21. Juli 2017
Sommer-Traum
Sehn-Sucht
Geborgenheit hüllt mich, wie der Mutter Schoß
projiziert auf ein anderes Gesicht.
Halten will ich diese Nacht
doch sie, gleitet in den Tag.

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Dienstag, 18. April 2017
Herz Schmerz Meditation


So halten die Hände mein Herz,
als wollten im Schattenspiel,
sie eine Taube sein.

Im Schatten
Spiel
halten Hände
mein Herz

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Dienstag, 21. März 2017
Der Wille, er ist ein Seelenknecht
Gutes ist ihm nicht gut genug, Rechtes ist ihm nicht recht.
Schickt die Seele fort von sich,
in dunkle Brunnen, tiefe Gewässer.
Und mag sie auch jammern und noch so schrein,
„Ich möchte nicht leben ohne Sonnenschein!“
bleibt er hart und unbeugsam,
setzt die Wimmernde in ein Nussschalenboot:
„Komm mir erst wieder, wenn du Monster geweckt und den Schmerz der
Ungeheuer entdeckt!“
„Du spinnst ja wohl!“ Schreit die Kleine zurück:
„Das nennst du Suche nach Glück?“
Sie macht sich aus dem Staub, rinnt ihm durch die Finger:
„Lieber lebe ich ohne dich im grellen Sonnenschein,
grenzenlosen Horizont,
schwebe leicht und bin ganz frei,
das hast du nun von deiner Schinderei.
Lass ab von deinem Begehren
Erst dann will ich wiederkehren!“

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