Der Wille, er ist ein Seelenknecht
Gutes ist ihm nicht gut genug, Rechtes ist ihm nicht recht.
Schickt die Seele fort von sich,
in dunkle Brunnen, tiefe Gewässer.
Und mag sie auch jammern und noch so schrein,
„Ich möchte nicht leben ohne Sonnenschein!“
bleibt er hart und unbeugsam,
setzt die Wimmernde in ein Nussschalenboot:
„Komm mir erst wieder, wenn du Monster geweckt und den Schmerz der
Ungeheuer entdeckt!“
„Du spinnst ja wohl!“ Schreit die Kleine zurück:
„Das nennst du Suche nach Glück?“
Sie macht sich aus dem Staub, rinnt ihm durch die Finger:
„Lieber lebe ich ohne dich im grellen Sonnenschein,
grenzenlosen Horizont,
schwebe leicht und bin ganz frei,
das hast du nun von deiner Schinderei.
Lass ab von deinem Begehren
Erst dann will ich wiederkehren!“

Kommentieren



lalol, Dienstag, 21. März 2017, 14:40
Und dann, traute sie sich, in den Abgrund zu blicken, sah ihre Dämonen und wurde menschlich.
Sie wurde nicht moralischer,
denn die Wesensbegegnungen weckten
Zweifel,
Leere und
Ängste.
Durch dieses weitere Menschwerden wurde ihr bewusst,
sie war nicht allein.
Sie war ganz und gar menschlich und verbunden mit dem Menschentum.

coracora, Donnerstag, 23. März 2017, 08:40
Die Wahl zwischen der Hölle des Brunnens und dem Verdursten in der Wüste scheint zur Qual. Dazwischen erwischen,ruft der Himmel....?

lalol, Donnerstag, 23. März 2017, 21:13
...Doch heimlich dürsten wir nach Wirklichkeit,
nach Zeugung und Geburt, nach Leid und Tod.
H. Hesse

lalol, Donnerstag, 30. März 2017, 03:30
Dunkelblau und schwarz gemischt,
das ist die Nacht.
Persephone hält ihre Höllenhunde an der Leine.
Drei aus dem Stehgreif:
Angst, Wut und Schmerz.

lalol, Montag, 22. Mai 2017, 16:54
Wer ist dieser Seeleknecht?

Es kann nicht der Wille sein, da Seelenkraft, Denken, Fühlen und Wollen beinhaltet.
Der physische Körper? Muskeln und Knochen, schicken die Seele los?
Der Wärmeträger "Ich"?
Schicke ich mich fort?
Die Seele beheimatet im luftigen Element, wer schickt sie fort, welche Kraft zieht die Seele an?