Sonntag, 29. März 2020
Mona Lisas Kuss
Ich schenke Dir eine Anstecknadel.
Du schöne,
in die Jahre gekommene Gefährtin.
Immer noch verfolgen Deine Augen
den Gang der Zeit.
Halten Stand,
wider der kalten Welt.
Unnahbare unter Unnahbaren.
Durch lange,
bleiche Finger
frisst sich ungezähltes Geld.
Vogel im goldenen Käfig,
aufgeplustertes Federkleid
der staubigen Bourgeoisie.
Schritt
Auf der Stelle
sich wiegender Tritt.
Ziselierte Fußfesselchen
aus handgearbeiteter Melancholie.
Geübte Meditation im Stillstand
hält die ungezähmten Drachen an kurzen Leinen
um Tränen in seidige Kissen zu weinen.
Die goldene Tür,
offen
immer zu.
Schlüpfe aus modrigen Klamotten.
Flügge!
Schließe Dich meinem Ruf nach Menschlichkeit an.
Spüre den Stich
meiner Anstecknadel.
Spüre meine Schmerzen
in Deinem Herzen.

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