Schneekönigin
Blitzschnell überzog eine Eisschicht den Körper der erstarrenden Königin. Sie hielt den wütenden Bären in ihrem Innenraum. Sein Durchbrechen hatte eine vernichtende Wirkung auf ihre Außenwelt. Er hatte die Kraft, ihr das Liebste zu zerstören. Kein menschliches Wesen war diesem Ungeheuer gewachsen.
So sehr sich die Schale ihres Körpers verhärtete, sie war nicht hart, nicht fest, nicht eisig genug.
Dieses Mal konnte sie seine übermäßige Kraft nicht in Zaum halten. Der eiserne Ring, um seinen Hals, gehalten von der massiven Gliederkette schnürte dem furchterregenden Ungetüm die Luft ab. Wütend, um sich schlagend, warf der Riese sich mit aller Wucht gegen sein Gefängnis. Das Eis splitterte. Brach durch das Gewicht des um sich tobenden Bären in unzählige Kristallstücke. Der Scherbenberg fiel lautlos bis über das Brustfell zusammen. Wuchtig sausten seine Pranken durch die Luft, unfähig den Unterkörper zu bewegen. Ein Schnitt seiner messerscharfen Krallen verletzte den linken Unterarm der ältesten Prinzessin, die auf dem Platz der Königin saß.
In der still stehenden Zeit schlugen dunkelrote Bluttropfen auf den Boden.
Die Königin raffte die Kette und zog das erschöpfte Scheusal in ihren Innenraum.
Leibärzte versorgten die Wunde der großen Tochter.
In der nächsten Nacht suchte die gebrochene Königin den alten Gott ihrer Ahnen auf.
Es galt ein Abkommen zu treffen, das Monster zu bändigen.
Jeden Abend, beim Zubettgehen, würde sie in Gedanken ihre Unterarme geöffnet auflegen und den goldenen Lichtstrahl fließender Lebensenergie dem Gott der Ahnen opfern. Damit nahm sie dem wütenden Tier seine Kraft.
Seit dieser Zeit liegt der dunkle Schatten auf ihrer Seele – Das ihr Liebste wird nicht mehr verletzt.

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coracora, Freitag, 16. Januar 2015, 16:00
Förmlich hört man das Eis splittern und spürt wie es schmilzt. Die aufgetaute Königin erweist sich als erstaunlich resolut und stark. Wie sie das Monster so rasch einfängt, Respekt! Ihre Prinzessin beschützt und vielleicht auch wärmt. Die Zähmung der Monster ist eine hohe Kunst die es langsam zu erlernen gilt. Seid vorsichtig, manchmal schlagen sie arg aus, aber es kann gelingen. Liebe Königin, gib ihm einen schönen Namen und lerne es schätzen, den in der Not beschützt es euch vielleicht vor Unbill. Frau Königin füttert es ab und an mit ein wenig Aufmerksamkeit, sonst überrascht es sie vielleicht zu einer Zeit in der sie es nicht brauchen können. Manche Monster brauchen Gesellschaft und Unterhaltung, andere sind lieber für sich. Tja und zu guter Letzt, Prinzessinnen bekommen so manche Schramme im Leben, das ist in allen Märchen so, das macht sie manchmal stark, manchmal vorsichtig. Keine Königsmutter und kein noch so starker König könne sie davor beschützen. Doch eventuell überlegen sie sich dann was sie tun, und ob sie sich auf den Platz der Ahnen setzten oder sich ihren eigene Platz suchen...

lalol, Freitag, 16. Januar 2015, 23:00
Liebe Coracora,
vielen Dank fürs
Zuhören
Anschauen
Mitfühlen
Nachdenken
Hinschreiben...

lalol, Samstag, 17. Januar 2015, 15:39
Je mehr animalische Energie die Königin eindämmen konnte, desto mehr eigene Lebensenergie musste sie opfern.
Und doch, war es ihr nicht möglich, das Geheimnis zu lüften. Wer würde verstehen, wer aushalten, wer ihr seine Liebe entziehen?
Wer kann Medusa ins Gesicht sehen?
Danke liebe Coracora, danke für den Mut und den Willen den Schleier zu lüften.
Wie sie dalag, die Königin, verschlungen mit ihrem Monster. Die Hand locker auf der eisernen Gliederkette liegend. Beide viel zu schwach, um sich wehzutun.
Ein Monster genährt, aus toter Vergangenheit.
Ein Monster mitgeschleppt in die Gegenwart.
Die Königin dachte, sie müsse diesem Monster ein weiteres an die Seite stellen, um es gehen zu lassen. Ein weiteres Monster schaffen, um das alte Monster nicht allein zu lassen. Na ja, manchmal gehen Gedanken verschlungene Wege.
Und auf einmal lag sie da; eine weitere goldene Nuss, der Erkenntnis.
Liebevoll nahm die Frau ihrem Ungeheuer das eiserne Halsband ab. Befreite es aus seiner Sklaverei und lies es dem Sonnenaufgang entgegengehen.
Die Königin, die erwachsene Frau, weiß nicht, was mit ihrem Monster geschehen wird.
Ein wunderschöner, leuchtender Sonnenaufgang zeigt einen neuen Tag an.
https://www.youtube.com/watch?v=mn7Ezv5qZOk

coracora, Samstag, 17. Januar 2015, 16:40
Es zieht die Hoffnung herauf, Aschenbrödels der Welt werdet freie Königinnen euer Selbst! Die Monster und falschen Prinzen, aus denen nur störrische Könige zu werden drohen, können alleine in den Sonnenuntergang ziehen und wir winken ihnen wehmütig, ein wenig, hinterher..................diese Musik Ludwig was da für Bilder in mein vollen Kopf passen oder aus den Tiefen raus wehen....
wehen ....Wehen ....Geburt .....Neuanfang..........

ich hör jetzt lieber auf....

coracora, Samstag, 17. Januar 2015, 16:44
One day Buddha was walking through a village. A very angry and rude young man came up and began insulting him. "You have no right teaching others," he shouted. "You are as stupid as everyone else. You are nothing but a fake."

Buddha was not upset by these insults. Instead he asked the young man "Tell me, if you buy a gift for someone, and that person does not take it, to whom does the gift belong?"

The man was surprised to be asked such a strange question and answered, "It would belong to me, because I bought the gift."

The Buddha smiled and said, "That is correct. And it is exactly the same with your anger. If you become angry with me and I do not get insulted, then the anger falls back on you. You are then the only one who becomes unhappy, not me. All you have done is hurt yourself."

"If you want to stop hurting yourself, you must get rid of your anger and become loving instead. When you hate others, you yourself become unhappy. But when you love others, everyone is happy."

Gelesen bei the otherguy DIE UNGLAUBLICHEN ABENTEUER EINES TAUGENICHTS

lalol, Sonntag, 18. Januar 2015, 17:45
Mandala 2014
"Durch das Nadelöhr gehen"

lalol, Sonntag, 18. Januar 2015, 17:51
Sozialisation,
ob ich möchte oder nicht, so ein Jahreswechsel im Kalender bringt einiges zuwege.
"Ein gutes neues Jahr"

coracora, Sonntag, 18. Januar 2015, 19:57
es keimt. wächst und gedeiht...

lalol, Dienstag, 20. Januar 2015, 17:21
Ist es möglich das eigene Monster nicht zu vernichten, sondern den Anblick zu ertragen und das Böse in sich zu erlösen?