Freitag, 14. Februar 2020
Liebe Sabine,
zum Glück hattest Du Dich angekündigt, so konnten wir vorher, wenigstens den Garten aufräumen.
Kamst ja dann doch, relativ spontan, mitten in der Nacht hereingeschneit und fegtest sofort durch unseren Garten.
Wolltest wohl sehen, ob alles niet- und nagelfest ist. Na ja, wer seine Pirouetten drehen möchte, sollte sich genügend Platz schaffen.
Lange, rauschende Nächte, die wir zusammen verbrachten.
Aber, musstest Du gleich einen Staatsbesuch daraus machen?
Klar, die Kinder freuten sich wie die Schneekönige, deinetwegen schulfrei zu bekommen.
Ich konnte mir, wie Du weißt, nicht ganz frei nehmen.
Mir dann verärgert, dicke Knüppel zwischen die Beine zu werfen, hätte
es nicht gebraucht. Wie ein begossener Pudel stand ich da.
Derweilen wurde ich ja vorgewarnt, dass Deine Energie zum Bäume ausreißen sei.
Aber hab` Du bitte auch Verständnis für mich! Drei Tage durchfeiern, vertrage ich nicht mehr so gut.
Hatte entsetzliche Kopfschmerzen und das Gefühl, Du würdest mir, wie ein moderner „Picasso“, bunt durch das Gesicht fahren.
Nahmst Du mir den einen Krankheitstag übel?
Oder wieso machtest Du Dich, wie der Wind aus dem Staub?
Grüße an Eberhard und die Kinder
Deine lalol

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Donnerstag, 13. Februar 2020
Lese dieselben Sätze
zur gleichen Zeit
an anderen Tagen
verstehe nicht
halte die Hände vor das Gesicht
der Verstand bricht
bröckelt
bröselt
wird zu Staub
schwebt im Sonnenlicht
als Fluse empor
senkt sich
mit einem "a"
dringt in den Kopf
als Flause

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Dienstag, 4. Februar 2020
Auf den Hund gekommen
Eine kleine, nette, harmlose Geschichte.
Wo sind wir an dieses wollige, schwarze Pudelbaby gekommen?
Zwischen Hauptbahnhof und Stachus, in München.
Das Mathäserkino war noch nicht umgebaut. Im Innenhof stand ein Pavillon.
Um Näheres über diese Tierhandlung zu erfahren, begann ich mich, schnell und leicht, im Internet zu informieren.
Über Jahrhunderte befand sich dort, der zeitweise größte Bierausschank der Welt.
Vor dem zweiten Weltkrieg gab es noch kein Kino.
Ende des Ersten Weltkrieges konstituierte sich im Mathäserbräu, unter dem Vorsitz von Kurt Eisener 1918, ein Arbeiter- und Soldatenrat.
Um die Soldatenräte der Roten Truppen, die das Mathäser besetzt hielten, länger einsatzfähig zu halten, wurde das dortige Weißbier mit Zitronenlimonade gestreckt.
Die Geburt der sogenannte “ Russenmaß “, im Volksmund: “an Russ`n“.
Jetzt wird es, im geschichtlichen Verlauf, persönlicher.
Mein Vater, 1942 geboren, ging nachdem 1956, die Wehrpflicht eingeführt wurde, zur Marine, auf die Gorch Fock.
„What shall we do with the drunken sailor?“
Mach` einen Beamten am Münchner Hauptbahnhof aus ihm, (//)
da ist auch Schichtdienst kein Problem,
denn er kann sein Feierabendbier, jederzeit im Mathäserbräu leeren.
Jetzt weiß ich, wie mein Vater auf diese Zoohandlung kam. Interessant!
Nach der Trennung meiner Eltern, bekam ich von meinem Vater diesen süßen Babyhund.
Und taufen durfte ich sie auch, auf den Namen „Bärle“.

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