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Dienstag, 12. November 2019
Schwingende Außenwelt reibt sich an meiner Haut
Am Dienstag, 12. Nov 2019
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Freitag, 11. Oktober 2019
Upside down
Am Freitag, 11. Okt 2019 im Topic 'Memorabilien'
Tochter: „Hast Du das Buch schon angefangen?“
Mutter:
„Habe es schon durchgelesen. Sehr witzig, also das Witzige an diesem Buch ist diese Spiegelung, in der ich, meine Mutter, mich und auch Dich wiederfinde. Extrem gelungen.
Sonst macht das Buch nachdenklich und traurig.
Zum Beispiel, warte, mir fällt das Wort gleich wieder ein.
Ahja, die Brücke ist, Strumpfhose und Graben: Thigh Gap!
Ich wusste nicht, dass es dafür ein Wort gibt, es ist tatsächlich so, ein thigh gap hätte ich gerne gehabt. Unsere Oberschenkel sind einfach kräftiger. Wie schön wäre es gewesen, sie hätten sich nicht berührt. Schmale Oberschenkel. Ich erinnere so gut, an dieses Schönheits-Ideal. Aber ich dachte, es käme von mir heraus, nur ich hätte es. Oder, ich wusste, bis zu diesem Buch nicht, das der Heroin- Look, oder Heroin-Chic, Mitte der 90ger Jahre, ein geltendes Schönheitsideal war. Aber ich weiß, wie ich meine Wangen einzog und die Hohlräume dunkel schattierte, um Pausbacken zu kaschieren. Und meine Äußerung, ich mag androgyn, gleicht einem Werbesogan. Ist ein Werbeslogan!
Klar, wir wollten alle cool und fertig sein.
Nun ja, wenn ich meine Mutter ansehe, jetzt eine rundliche, gesunde Frau, die gerne isst.
In meiner Kindheit, lag sie, in einer engen, knallblauen “Saitinhose“ auf dem Boden und ich half ihr, den Reißverschluss zu zumachen. Mit ihrer Röhrenjeans, legte sie sich in die Badewanne, damit diese besser saß.
Unsere Basis-Lebensmittel bestanden aus “Überkinger“, “Becel-Magerine“ und Knäckebrot. Du kennst diese kleinen Anekdoten aus meiner Kindheit.
Noch eine kleine Geschichte: Als meinem Bruder und ich, in Südamerika, am Strand lagen, wollte dieser, dass ich mich von ihm weg legte, damit die „Mädels“ nicht dachten, er sei mit „einer Fettel“ zusammen. Ja, ich verstand ihn.
Und bei euch, der nächsten Generation geht es weiter. Wie oft, sitzen wir am Familientisch, mit Zucchinispaghetti und vegetarischer Bolognese und überlegen, wie wir schlankheits-bewusster Leben und abnehmen könnten?
Da ist nicht mehr das Individuum wertvoll in seiner Einzigartigkeit, da geht es darum, uns alle einem absurden Schöhnheitswahn zu unterwerfen. Hält uns das Denken an Äußerlichkeiten dumm? Werden wir, manipuliert wie wir sind, von den wichtigen Fragen im Leben abgehalten, um das Wirtschaftswachstum nicht zu gefährden? Immerhin bringt eine Schönheitsoperation mehr Gewinn, als eine Geburt, die Versorgung eines\r Palliativpatienten\in, eines alten Menschen u.s.w.
Erschreckend, zu sehen, wie Werbebilder sich in unserem Denken zu Wertebildern manifestieren.
Spieglein, Spieglein, an der Wand, wer ist das schönste “Verreggerl“ im ganzen Land.
Machen wir aus hässlich schön und aus schön hässlich?“
Tochter:
„Wie die Ledermäuse bei Walter Moers: „Oben ist unten und hässlich ist schön!“
Mutter:
„Habe es schon durchgelesen. Sehr witzig, also das Witzige an diesem Buch ist diese Spiegelung, in der ich, meine Mutter, mich und auch Dich wiederfinde. Extrem gelungen.
Sonst macht das Buch nachdenklich und traurig.
Zum Beispiel, warte, mir fällt das Wort gleich wieder ein.
Ahja, die Brücke ist, Strumpfhose und Graben: Thigh Gap!
Ich wusste nicht, dass es dafür ein Wort gibt, es ist tatsächlich so, ein thigh gap hätte ich gerne gehabt. Unsere Oberschenkel sind einfach kräftiger. Wie schön wäre es gewesen, sie hätten sich nicht berührt. Schmale Oberschenkel. Ich erinnere so gut, an dieses Schönheits-Ideal. Aber ich dachte, es käme von mir heraus, nur ich hätte es. Oder, ich wusste, bis zu diesem Buch nicht, das der Heroin- Look, oder Heroin-Chic, Mitte der 90ger Jahre, ein geltendes Schönheitsideal war. Aber ich weiß, wie ich meine Wangen einzog und die Hohlräume dunkel schattierte, um Pausbacken zu kaschieren. Und meine Äußerung, ich mag androgyn, gleicht einem Werbesogan. Ist ein Werbeslogan!
Klar, wir wollten alle cool und fertig sein.
Nun ja, wenn ich meine Mutter ansehe, jetzt eine rundliche, gesunde Frau, die gerne isst.
In meiner Kindheit, lag sie, in einer engen, knallblauen “Saitinhose“ auf dem Boden und ich half ihr, den Reißverschluss zu zumachen. Mit ihrer Röhrenjeans, legte sie sich in die Badewanne, damit diese besser saß.
Unsere Basis-Lebensmittel bestanden aus “Überkinger“, “Becel-Magerine“ und Knäckebrot. Du kennst diese kleinen Anekdoten aus meiner Kindheit.
Noch eine kleine Geschichte: Als meinem Bruder und ich, in Südamerika, am Strand lagen, wollte dieser, dass ich mich von ihm weg legte, damit die „Mädels“ nicht dachten, er sei mit „einer Fettel“ zusammen. Ja, ich verstand ihn.
Und bei euch, der nächsten Generation geht es weiter. Wie oft, sitzen wir am Familientisch, mit Zucchinispaghetti und vegetarischer Bolognese und überlegen, wie wir schlankheits-bewusster Leben und abnehmen könnten?
Da ist nicht mehr das Individuum wertvoll in seiner Einzigartigkeit, da geht es darum, uns alle einem absurden Schöhnheitswahn zu unterwerfen. Hält uns das Denken an Äußerlichkeiten dumm? Werden wir, manipuliert wie wir sind, von den wichtigen Fragen im Leben abgehalten, um das Wirtschaftswachstum nicht zu gefährden? Immerhin bringt eine Schönheitsoperation mehr Gewinn, als eine Geburt, die Versorgung eines\r Palliativpatienten\in, eines alten Menschen u.s.w.
Erschreckend, zu sehen, wie Werbebilder sich in unserem Denken zu Wertebildern manifestieren.
Spieglein, Spieglein, an der Wand, wer ist das schönste “Verreggerl“ im ganzen Land.
Machen wir aus hässlich schön und aus schön hässlich?“
Tochter:
„Wie die Ledermäuse bei Walter Moers: „Oben ist unten und hässlich ist schön!“
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Samstag, 5. Oktober 2019
SCHLAFMÜTZE
Am Samstag, 5. Okt 2019 im Topic 'Memorabilien'
Wie aus dem Nichts, komme ich mit meinen beiden Töchtern im Vestibül des Hotels an. Wahrscheinlich sind wir geflogen.
Ein Urlaub, in einem Resort, für uns etwas völlig Neues.
Hier haben die Farben ihre Leuchtkraft verloren. Über jedem Ding liegt ein grauer Schleier.
Auch Licht und Schatten, aneinandergeschmiegt, detailverliebt in ihrem fein abgestimmten Paartanz, unterwerfen sich diesem grauen Mischmasch.
Die Erinnerung tut sich schwer, in Punkto Präzision.
Menschen, ob mir nah oder fern, schwer zu greifen, als könnte ich durch sie hindurch langen. Vielleicht sogar hindurch gehen. Geisterwelt.
Nichts, an dem ich mich reiben oder stoßen kann. Hier ist alles möglich, oder auch nicht. Fliegend leicht, klebrig schwer.
Unwirklich, faszinierend.
Meine Augen, kann ich, einer telepathisch gelenkten Drohne gleich, aussenden. Visuell excarniert wird die Gegend überblickt. Ich fliege!
So sind wir hier, an einem Strand, nahe am Meer. Das Seeufer, in akkurat angelegte Salinen unterteilt. Oder ein Hafen für Wirtschaftstanker. Auf jeden Fall, eine riesige Anlage, wie mir meine “Drohnenaugen“ übermitteln.
Ich bitte, einen Mitarbeiter im Foyer, um Einarbeitung, im Umgang mit der einheimischen Bevölkerung.
Dieser ist jedoch beschäftigt, weitere Gäste zu empfangen.
Rasch füllt sich die, immer enger werdende, Empfangshalle.
Die beiden Töchter verflüchtigen sich. Sie erkunden die Umgebung.
Der Hotelangestellte spricht ein paar Willkommensgrüße, ich denke an Blumenketten.
Jetzt redet er mich persönlich an:
“ Aufgrund des Wunsches von lalol, brechen wir die Wände auf.“
Scham überkommt mich.
Hier, von der Eingangshalle aus, geben bis zum Boden reichende Fenster, den Blick auf eine Mauer frei. Eine Strandmauer, die aussieht, wie eine Stadtmauer. Das offene Tor, setzt ein, wildes, türkisblaues Meer frei. Pastellfarbene Häuser lugen um die Ecke, zur anderen Seite.
Kleine, plumpe Wesen, versuchen ein Schild in den Sand zu stecken.
„Bitte keine…“ weiter kann ich nicht lesen. Vermute aber, es soll heißen: „ Bitte keine Kirche aufstellen.“
Ich zoome mir die kleinen Wesen näher heran. Blasse, fast schon bläulich schimmernde Haut. Wulstige Knochen unter den Augenbrauen. Grobknochiger, quadratischer Körperbau.
Die Stimme des Mitarbeiters zieht, meinen in die Ferne schweifenden Blick, wieder in den Vorraum.
„Begegnen Sie Einheimischen niemals allein. Sie sind nicht gefährlich, jedoch für Überraschungen bekannt. Könnten Sie entführen und Unfug mit Ihnen anstellen."
Mit diesen, letzten Worten, werde ich mir selbst überlassen und trete hinaus, auf den Strand.
Die kleinere Tochter kommt, von rechts, auf mich zu. Die fremden Wesen, sind ihr unheimlich. Beruhigend rede ich auf das Kind ein:“ Die sind verkleidet, alles vom Hotel inszeniert.“
In diesem Moment erreicht uns, meine größere, von links kommende Tochter.
Aufgebracht, übermittelt sie uns eloquent, ihre Beobachtung, über die sozio-ökonomische Ungleichheit, in diesem Urlaubsparadies.
Träumend, stelle ich mir die Frage, wie wir unsere Urlaubstage am besten verbringen?
Werde wach.
Die wichtigsten Angelegenheiten des Menschen werden verschlafen!
Ein Urlaub, in einem Resort, für uns etwas völlig Neues.
Hier haben die Farben ihre Leuchtkraft verloren. Über jedem Ding liegt ein grauer Schleier.
Auch Licht und Schatten, aneinandergeschmiegt, detailverliebt in ihrem fein abgestimmten Paartanz, unterwerfen sich diesem grauen Mischmasch.
Die Erinnerung tut sich schwer, in Punkto Präzision.
Menschen, ob mir nah oder fern, schwer zu greifen, als könnte ich durch sie hindurch langen. Vielleicht sogar hindurch gehen. Geisterwelt.
Nichts, an dem ich mich reiben oder stoßen kann. Hier ist alles möglich, oder auch nicht. Fliegend leicht, klebrig schwer.
Unwirklich, faszinierend.
Meine Augen, kann ich, einer telepathisch gelenkten Drohne gleich, aussenden. Visuell excarniert wird die Gegend überblickt. Ich fliege!
So sind wir hier, an einem Strand, nahe am Meer. Das Seeufer, in akkurat angelegte Salinen unterteilt. Oder ein Hafen für Wirtschaftstanker. Auf jeden Fall, eine riesige Anlage, wie mir meine “Drohnenaugen“ übermitteln.
Ich bitte, einen Mitarbeiter im Foyer, um Einarbeitung, im Umgang mit der einheimischen Bevölkerung.
Dieser ist jedoch beschäftigt, weitere Gäste zu empfangen.
Rasch füllt sich die, immer enger werdende, Empfangshalle.
Die beiden Töchter verflüchtigen sich. Sie erkunden die Umgebung.
Der Hotelangestellte spricht ein paar Willkommensgrüße, ich denke an Blumenketten.
Jetzt redet er mich persönlich an:
“ Aufgrund des Wunsches von lalol, brechen wir die Wände auf.“
Scham überkommt mich.
Hier, von der Eingangshalle aus, geben bis zum Boden reichende Fenster, den Blick auf eine Mauer frei. Eine Strandmauer, die aussieht, wie eine Stadtmauer. Das offene Tor, setzt ein, wildes, türkisblaues Meer frei. Pastellfarbene Häuser lugen um die Ecke, zur anderen Seite.
Kleine, plumpe Wesen, versuchen ein Schild in den Sand zu stecken.
„Bitte keine…“ weiter kann ich nicht lesen. Vermute aber, es soll heißen: „ Bitte keine Kirche aufstellen.“
Ich zoome mir die kleinen Wesen näher heran. Blasse, fast schon bläulich schimmernde Haut. Wulstige Knochen unter den Augenbrauen. Grobknochiger, quadratischer Körperbau.
Die Stimme des Mitarbeiters zieht, meinen in die Ferne schweifenden Blick, wieder in den Vorraum.
„Begegnen Sie Einheimischen niemals allein. Sie sind nicht gefährlich, jedoch für Überraschungen bekannt. Könnten Sie entführen und Unfug mit Ihnen anstellen."
Mit diesen, letzten Worten, werde ich mir selbst überlassen und trete hinaus, auf den Strand.
Die kleinere Tochter kommt, von rechts, auf mich zu. Die fremden Wesen, sind ihr unheimlich. Beruhigend rede ich auf das Kind ein:“ Die sind verkleidet, alles vom Hotel inszeniert.“
In diesem Moment erreicht uns, meine größere, von links kommende Tochter.
Aufgebracht, übermittelt sie uns eloquent, ihre Beobachtung, über die sozio-ökonomische Ungleichheit, in diesem Urlaubsparadies.
Träumend, stelle ich mir die Frage, wie wir unsere Urlaubstage am besten verbringen?
Werde wach.
Die wichtigsten Angelegenheiten des Menschen werden verschlafen!
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