Sind wir doch mal ehrlich,
natürlich gestalte ich mich im Laufe des Lebens selbst.
Nehme mir Vorbilder, moralischer, gesellschaftlicher, äußerlicher Art.
Habe mich so recht und schlecht zusammengezimmert.
Manchmal mehr, manchmal weniger zufrieden mit mir.
Aber jetzt beginnt ein neuer Lebensabschnitt. Den habe ich mir nicht herbeigewünscht.
Das ist die sogenannte biologische Uhr, die erbarmungslos tickt und mein Ich auf den Kopf stellt.
Mich zerreißt. Ich zerreiße!
Das Glück tritt zurück!
Und auseinandergefallen, wie ich bin, gilt es, mich wieder zusammenzusetzen.
Wer bin ich?
Wer will ich sein?

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lalol, Samstag, 21. Oktober 2017, 17:37
Und nicht, dass Sie denken, ich wüsste nichts von Sozialisation. Sozialisation ist der Rahmen, in dem ich mich bewegen kann.

, Samstag, 21. Oktober 2017, 17:48
Oft liest und hört man ja diesen entsetzlich dummen Ausspruch "ich bin halt so". Tatsächlich verändert man sich sein ganzes Leben über und tatsächlich kann man da, nicht primär durch Willensentscheidung, aber schon durch seine Lebensweise und die Lebensentscheidungen, die man trifft, Einfluss nehmen.

Es gibt übrigens auch Übersetzer alter Sprachen (armenisch), die die biblische Beschreibung Gottes als der "Immer währende" korrekter als der "Immerdar werdende" übersetzen wollen. Selbst Gott entwickelt und verändert sich demnach.

Apropos Lebensabschnitt: Habe gerade was zum Altweibersommer geschrieben ;-)

Ja, lange Rede kurzer Sinn: Schöne Lyrik hast Du hier!

lalol, Samstag, 21. Oktober 2017, 17:52
War gerade auf Deiner Seite,
Danke

Gobelin: Vertumnus und Pomona

einemaria, Samstag, 11. November 2017, 23:35
Auseinandergefallen klingt erstmal etwas negativ. Wenn Sie aber mal dem Herrn Terence McKenna oder einem Rupert Sheldrake (geschweige denn einem Alan Watts) zuhören, dann ist die Auflösung des Ich ein gelungener Schritt zur inneren Zufriedenheit. Der Gedanke an eine innere Uhr oder an einen Verlauf der Zeit sollte damit allerdings auch wesentlich an Gewichtigkeit verlieren.
Zusammengezimmert aus Vorbildern und sog. Moral, das ist leider das zwangsläufige Übel der ersten Lebenshälfte. Dem Dasein ist es wenig zuträglich.
Ich gehe mal davon aus, daß Sie Ihre gesellschaftlichen Aufgaben zur größten Zufriedenheit aller erledigen (so weit das eben geht). Da dürfen Sie sich schon mal ein wenig eigene Freiheit erlauben. Sie sind eine aussergewöhnliche Bährenmarke. Ich glaube, Sie ahnen das auch.

lalol, Mittwoch, 15. November 2017, 16:09
Was ist das Ich?
Wie freundlich von Ihnen, mir drei Philosophen an die Seite zu stellen. " Der Lauf des Wassers " von Alan Watts wurde mir schon einmal nahe gelegt. Lang, lang ist´s her.
Ein bisschen wundere ich mich, von Ihnen diese Denkmodelle an die Hand zu bekommen. Telepathie...ja? Vielleicht wollen Sie mir damit zu verstehen geben, das Leben nicht so schwer zu nehmen.

Das Ich wird sich nicht verändern und soll sich auch nicht auflösen.
Was sich verändert ist der Körper, ist der Geist. Meine Seele empfinde ich, so alt sie auch sein mag, im Vergleich, als recht jung. Die Seele braucht wohl länger zum Reifen.

Seien Sie herzlichst gegrüßt und vielen Dank für Ihre aufmunternden Worte

lalol, Samstag, 18. November 2017, 16:31
Herbst Kuh